25.1.23 – 26.1.23, 10:00 - 22:00, Vermittlung

ACID SURVIVAL Training mit Fokus auf Männlichkeit und Gewalt

ein 2-tägiges ACID SURVIVAL-Training am Mittwoch und Donnerstag 25. & 26.1.23 mit einem Fokus auf Gewalt und Männlichkeit

mit Ritual, Gesprächen, Körperübungen, Filmgucken, Versuchen in der Stadt und mehr

Die Fragen, die auf dem Tisch liegen und die wir während des Trainings angehen wollen sind: welche und wieviel (männliche?) Gewalt steckt in uns allen, in unseren Körpern? Wieviel und wenn ja welche Gewalt braucht es, um in diesen brutalen Verhältnissen überleben zu können? Wo ist/bleibt dabei die Lust (und der Humor) – oder zumindest die Fähigkeit dazu, Lust empfinden zu können? Welche Rolle spielt bei all dem unser über allem schwebende Tod? Und wie verbindet sich das alles mit dem was uns umgibt, dem Lauf der Dinge, dem Lauf des Kosmos?

Wir gehen dem nach durch zusammen sprechen, lesen, schreiben, tun, üben, ausgehend von Konkretem wie Abstraktem.

Das zusammenfließen lassen in Ver-suchen im Trainingsraum, in die Stadt, in der Stadt auf ungewohntere, geöffnetere, verbundene Weise bewegen, hingeben und verkörpern.

Das Absurde, das Tragisch-komische, das Lächerliche, das Brutale, das Dolle, das Dumme, das Schlaue spüren und Ausprobieren, konkret im Kleinen und das – immer wieder über die Einzelnen hinaus zusammen - mit dem GROßEN verbunden denken, verbinden.

Die vielen Verbindungen sinnlich-klarer kriegen, uns Bewusst-machen, verstärken; uns so auf eine Weise zur Welt, dem Menschlichen, Mehr-als-Menschlichen und Über-Menschlichen/Kosmischen ver-halten.

Probieren, was voller und reicher Sinn ergibt tun, sinnlich Sinn, mehr-als-logisch - ohne deshalb gleich den Kopf verlieren zu wollen. Bis in die Eingeweide, in den ganzen Körper bis in die Enden, ins Fleischliche, alles Alle das, was wir da machen, versuchen zu (re)integrieren, das wollen wir versuchen, trainieren.

Wir freuen uns sehr auf das Training !!

& bitten um das commitment, dass an beiden Tagen teilgenommen wird, damit eine Intensität möglich ist und ein gemeinsam-wo-hin-kommen. Anmeldungen bitte per mail@kunstverein-langenhagen.de

2.2.23, 19:00, Veranstaltung

Gespräch mit Tadzio Müller im Pi32

ACHTUNG: Das Gespräch findet um 19 Uhr im Pi32 in der Hans-Böckler-Straße 32 in 30851 Langenhagen statt.

Im Rahmen von einige Gegenwartstrümer, Teil 3: GEWALT/KÖRPER, MÄNNLICHKEIT, ÜBERLEBEN, SEX, TOD lädt das acid collège Tadzio Müller zum Gespräch ins Pi32 in Langenhagen.

Im Gespräch mit Tadzio Müller wird es unter anderem um das Verhältnis zwischen Sexaktivismus und Klimaaktivismus, wie auch um das Verhältnis zwischen Sexarbeit und Klimaaktivismusarbeit gehen. Welche Rolle spielt in diesen Spannungsfeldern Gewalt, welche Männlichkeit? Wie auch beim Abschlussabend des "Gewalt/Körper..."-Kurses im Kino im Sprengel am 16.2., wird es immer wieder um Fragen nach einem anderen Umgang mit Energie, Kraft und Lust gehen. Sowohl in Bezug auf menschliche genauso wie mehr-als-menschliche Körper und andere Gefüge. Ein weiterer Ausgangspunkt wird die Frage nach Alternativen zum Aktivismus sein. Die Veranstaltung ist keine Podiumsdiskussion, sondern lädt, wie alle anderen Veranstaltungen des acid collège auch, zur aktiven Teilnahme und zum gemeinsamen Sprechen ein.

Tadzio Müller ist Aktivist, Mitbegründer der klimaaktivistischen Bewegung Ende Gelände und Sexarbeiter.

16.2.23, 18:30, Veranstaltung

Filmscreening im Kino-im-Sprengel: United in Anger - a history of ACT UP und Finite: the climate of change

Das Double-Feature United in Anger: A History of ACT UP (2012), über die frühe Phase des aktivistischen Umgangs der Betroffenen mit der Aids-Epidemie, und Finite: the climate of change (2022) über den Widerstand in in Pont Valley (England) und dem Hambacher Forst gegen die Zerstörung der mehr-als-menschlichen Lebenswelt, bilden den Abschluss des zweimonatigen erweiterten ACID SURVIVAL Trainings des acid collège rund um GEWALT/KÖRPER und Männlichkeit im Kunstverein Langenhagen. Mit der Kombination der beiden Filme spürt das acid collège den Berührungspunkten von angegriffenen Körpern und angegriffener “Umwelt” nach und fragt sich und die Anwesenden nach einem lustvollen Umgang mit Beidem.

ACHTUNG: das Screening findet im Kino-im-Sprengel im Kilian-Müller-Weg 1, 30167 Hannover statt und kostet 5€ Eintritt.

United in Anger: A History of ACT UP ist eine Dokumentation von Jim Hubbard über die Gründung und Geschichte der AIDS-Aktivistengruppe ACT UP, die bis heute gegen die Epidemie und für die Eingliederung Betroffener in die Gesellschaft, kämpft.

www.unitedinanger.com

Für seinen Debütfilm Finite: The Climate of Change, 99min, englisch mit deutschen Untertiteln, (2022) verbrachte der Klimaaktivist Rich Felgate eineinhalb Jahre in Protestcamps in Pont Valley (England) und dem Hambacher Forst, die sich beide in jüngerer Vergangenheit erfolgreich gegen den Kohletagebau gewehrt haben. Ihm gelingen fesselnde Einblicke in den David-und-Goliath-Kampf zwischen fossilen Brennstoffkonzernen, einfachen Bürgern und Aktivisten.

www.finite-film.com

24.2.23, 19:00, Veranstaltung

Führung und Finissageparty

Einige Gegenwartstrümmer, Teil 3: GEWALT/KÖRPER, MÄNNLICHKEIT, ÜBERLEBEN, SEX, TOD

Führung durch die Ausstellung / den Trainingsraum / den Semi-Dark-Room / den Leseraum mit dem acid collège. Dabei wird auch letztmalig auf die Reihe einige Gegenwartstrümmer Teil 1 - 3 geblickt.

Ab 20 Uhr findet dann als erweitertes Abschlusstraining eine Finissage / ACID Party mit Musik von dj homealone und friends statt. Come in your finest ACID dresses - als wär's das letzte Mal !!

Am Samstag und Sonntag ist die Ausstellung jeweils noch von 14 - 17 Uhr zu besuchen.

21.3.23 – 21.5.23, 19:00, Gruppenausstellung

Ich würde auch so gerne an der Entstehung all dieser neuen Mythen mitwirken

Ausstellung mit Maje Mellin und Alessandro Pignocchi

Eröffnung Dienstag, 21. März 2023, 19 Uhr

Der Titel dieser Ausstellung ist einem Comic von Alessandro Pignocchi entlehnt. Darin telefoniert Angela Merkel mit Emmanuel Macron und spricht davon, dass sie keine Lust mehr hat, Kanzlerin zu sein und stattdessen lieber im Wald leben und an der Erfindung einer neuen Lebensweise mitarbeiten würde.

Es stimmt wohl, dass wir alle Masken tragen, auch tragen müssen. Das Entscheidende dabei ist wohl, nicht zu einer Maske zu werden. In 'Ein Appartment auf dem Uranus' von Paul B. Preciado haben wir neulich gelesen: 'Die Menschen, maskierte Inkarnationen des Waldes, werden die Maske des Menschlichen abnehmen und sich wieder mit dem Wissen der Bienen maskieren müssen. Die Veränderung ist so tiefgreifend, dass man sie für unmöglich halten möchte. So tiefgreifend, dass man sagt, sie sei unvorstellbar. Aber das Unmögliche ist im Kommen. Und das Unvorstellbare steht an.' Nicht nur dafür bräuchte es neue Mythen.

Maje Mellin zeigt im Kunstverein Langenhagen eine Installation mit dem Titel 'Manifests for Future Beings' und Alessandro Pignocchi eine Auswahl seiner Comic-strips, die eine 'Cosmologie du futur' ankündigen. In beidem geht es um Mythen. Vergangene und zukünftige. Aber natürlich auch um ganz viel anderes.

Am 25. April sprechen wir außerdem mit Maje über ihren Versuch, einen anderen Umgang mit Fu, ihrem Pferd zu üben. Und zur Finissage am 21. Mai wird das in Zusammenarbeit mit Gold Press Bremen produzierte Buch 'Kleiner Auszug aus der wilden Ökologie' mit Alessandros erstmals ins Deutsche übersetzten Comics erscheinen.

25.4.23, 19:00, Gespräch

Gespräch mit Maje Mellin zu einem anderen Umgang mit Fu (ihrem Pferd)

Maje Mellin versucht in ihrer künstlerischen Praxis einen anderen Umgang mit nichtmenschlichen Wesen zu üben, in dem Dinge und Tiere nicht als manipulierbare Objekte oder simple Verlängerungen des menschlichen Körpers gedacht werden, sondern als Akteur:innen mit Wirkmacht, die eigenständig oder mit uns zusammen handeln.

Am Dienstag den 25. April, wollen wir mit Maje darüber sprechen, welchen Einfluss dieser Versuch auf ihren Umgang mit Fu, ihrem Pferd hat, und dabei vermutlich Themen wie Autonomie, Clickertraining, und Schmerzwissenschaft schneiden, und darüber reden was gerade so passiert in dieser wachsenden Nische in der Welt der Pferde und Menschen.

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Ausstellung Ich würde auch so gerne an der Entstehung all dieser neuen Mythen mitwirken, die aus Arbeiten von Alessandro Pignocchi und Maje Mellin besteht.

21.5.23, 15:00, Veranstaltung

Finissage, Release, Gespräch

Zur Finissage der Ausstellung Ich würde auch so gerne an der Entstehung all dieser neuen Mythen mitwirken mit Maje Mellin und Alessandro Pignocchi am 21. Mai von 15-18 Uhr wird das in Zusammenarbeit mit Golden Press Bremen produzierte Buch Kleiner Auszug aus der wilden Ökologie mit Alessandros erstmals ins Deutsche übersetzten Comics erscheinen. Zum Release gibt es ein Gespräch mit Jean-Marie Duhr vom Zabriskie Buchladen, Berlin. Ausma Zvidrina von Golden Press wird auch anwesend sein. Ebenfalls an diesem Tag releast der Kunstverein das Bulletin #14, welches die Unternehmungen im Kunstverein vom Herbst 2021 bis zum Sommer 2022 behandelt. Dazu reichen wir Kaffee und Kuchen.

9.6.23 – 24.6.23, Gespräch

Kunstraum in der Katastrophe

Im Juni 2023 im Kunstverein Langenhagen. Ein Auftakt in drei Teilen.

Die uns umgebenden Umwelten sind unübersehbar in krisenvolle, wenn nicht katastrophische Zustände geraten. Genauer gesagt: von menschlicher Aktivität in krisenvolle und katastrophische Zustände gebracht worden. Welche Rolle spielten und spielen Kunsträume dabei? Wie funktionieren sie als Räume der kulturellen Produktion? Was ist ihr Verhältnis zur weiteren Gesellschaft? Wie sind sie jeden Tag an der Herstellung der Verhältnisse beteiligt? Und wie lässt es sich überhaupt noch weiter in diesen Räumen aushalten? Bei diesen Fragen geht es uns eher nicht um pragmatische Lösungen, mittels derer wir mit den sehr wahrscheinlich noch schwieriger werdenden Verhältnissen effektiver (optimierter, kaltblütiger, enthaltsamer) umgehen können, so dass es sie noch ein wenig länger ertragen, sich noch ein wenig länger in ihnen überleben ließe. Vielmehr würden wir uns gerne mit grundlegenden Umorientierungen, anderen Zielen, anderen Modi, vielleicht sogar Auswegen beschäftigen.

Als Auftakt, als konzentrierterer Beginn um nach einem Umgang mit diesen Verhältnissen zu suchen, versuchen wir uns an drei Samstagen im Juni im Kunstverein mittels Vorträgen, Diskussionen, Performances und Anderem diesen Fragen zu nähern. Dabei soll es unter anderem um die Alltäglichkeit der Katastrophe (Klimawandel, Krieg, Migration, zuletzt die Corona- Pandemie) und wie sie unsichtbar gemacht wird, während wir hier einfach weitermachen mit dem was wir machen, um Arbeits- und Produktionsbedingungen im Kunstfeld, um administrative Zwänge und Anforderungen, um Motivationen, um gegenseitige Care und Aufmerksamkeit, um unser Verhältnis zu unserer Umgebung und dem Planeten, um andere Formen des Lernens und Produzierens, um Müll, um Langfristigkeit, um mögliche Zukünfte, um Widerwillen so weiter zu machen wie bisher, um Exits und um noch mehr gehen.

Mit Meike Behm, bonk4∞, Annette Hans, b_books, Bettina Knaup, Nada Rosa Schroer, Floating University Berlin, Luce deLire, Lucie Kolb, Annette Krauss, cittipunkt und anderen..

Kunstraum in der Katastrophe im Juni 2023 wird freundlich gefördert vom Niedersächsichen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Karin und Uwe Hollweg Stiftung.

9.6.23, 19:00, Veranstaltung

Eröffnung

Kunstraum in der Katastrophe

19 Uhr Grußwort von Veronika Olbrich, Referentin für Bildende Kunst und Museen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

~19.15 Uhr Ursprünge, Geschichte und gegenwärtige Herausforderungen von Kunstvereinen mit Meike Behm (Vorsitzende ADKV)

In der Zeit um 1800 gründeten Bürger:innen Kunstvereine, um die damalige Macht von Klerus und Adel über die Bedingungen der Produktion von Kunst und über die Position der Künstler:innen  durch zivilgesellschaftliches Engagement zu unterlaufen. Seitdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zu Bildung und Aufklärung über die Präsentation und Vermittlung von Kunst der jeweiligen Gegenwart. Im Rückblick betrachtet, weist die Geschichte der Kunstvereine Unterbrechungen auf, beispielsweise in der Zeit des Nationalsozialismus oder in der Zeit der ehemaligen DDR. Historisch und gegenwärtig agierten und agieren jeweils am Puls der Zeit. Im Rahmen ihres Vortrags erläutert Meike Behm die beschriebenen Aspekte und Themen und setzt einen Schwerpunkt in der Rolle und den Herausforderungen der Kunstvereine heute.

~ 20 Uhr Einführende Bemerkungen zur Reihe mit Birte Heier und Sebastian Stein

Wir sprechen über unsere Motivationen, unsere Überlegungen zur Reihe, das Zustandekommen der Eingeladenen, was uns fehlt und was wir uns von all dem erhoffen.

~ 21 Uhr in the shit mit bonk4∞

Animation, gemeinsame Übung / 30—45 Minuten / (Alb)Traumreise, softe Gymnastik] Ihr spielt da mit - bringt, was euch hilft!

10.6.23, 14:00, Gespräch

Block I

Kunstraum in der Katastrophe

14 Uhr Gespräch frustrated directors mit Annette Hans (GAK), Birte Heier & Sebastian Stein (KVL) plus 1 director tba

Es ist nicht immer alles so rosig wie es scheint. Deshalb sprechen wir über Schwierigkeiten, Zwänge, ständige Überarbeitung, Motivation, warum wir trotzdem (noch) weitermachen und mehr.

16 Uhr Sticky care und curating mit Bettina Knaup

Ich möchte mit dem Begriff des sticky curating über eine kuratorische Praxis spekulieren, die sich um klebrige, poröse Undinglichkeiten in einer nichtlinearen Zeitlichkeit kümmert. Ich habe dieses Verständnis in enger Auseinandersetzung mit Künstlerinnen entwickelt, die eine Intimität und Nähe zum Verworfenen und insbesondere auch zu Müll suchen sowie mit feministischen Diskursen über Sorgearbeit und Materialität. Ausgehend von dem materiellen Wissen, das diese Künstlerinnen entwickeln, experimentiere ich mit korrespondierenden kuratorischen Methoden, die sich vom Produktivismus oder auch von beschleunigten Rhythmen des Kunstbetriebs abwenden, und auch den Überresten, Lücken, Brüchen künstlerischer Prozesse oder auch dem Unrealisierbaren widmen.

18 Uhr Gespräch mit b_books

Mitten in Deutschland Kunst zu machen – wir in b_books oder der Kunstverein in Langenhagen – ist erst einmal ein Hinweis darauf, den Katastrophen der Gegenwart gerade nicht unmittelbar ausgesetzt zu sein. Menschen leben ihr Leben weiter und „leisten es sich“ auch Tätigkeiten nachzugehen, die nicht profitabel sind – Prekarisierung und Kommerzialisierungs- oder Professionalisierungszwängen zum Trotz. Vielleicht noch. Das Katastrophale ist aber dennoch da: der Krieg in der Ukraine, das Klima, die Folgen des Grenzregimes im Mittelmeer. Und auch, wie zuletzt, Corona. Die Welt teilt sich bei Katastrophen häufig auf, in diejenigen Teile, die ihr direkt ausgesetzt sind und deren gewohntes Leben dadurch ausgesetzt wird und diejenigen, die dem aus vermeintlich sicherer Entfernung zu sehen. Corona hat für viele beides ineins fallen lassen - wenn auch oftmals mit dem Privileg, aus dem geschützten Zuhause der eigenen Aussetzung zuzuschauen. Von dieser Erfahrung aus, ihrer Gemeinsamkeit, benötigen wir neue Umgangsweisen mit gouvernementalen Steuerungen, daily routines und Accessoires, aus denen der Zusammenhang von Katastrophen und Politik besteht.

Während den Veranstaltungen und am Ende des Tages stellen wir zu essen und zu trinken bereit und freuen uns über kleine Spenden.

17.6.23, 14:00, Gespräch

Block II

Kunstraum in der Katastrophe

14 Uhr Concerning a ‘wicked problem’ - Kuratieren als transformatorische Praxis mit Nada Rosa Schroer

Kunstinstitutionen sind aus dem Weltbild der kolonialen Moderne hervorgegangen und Teil einer marktgetriebenen Logik. Zugleich tragen sie ein großes Freiheitsversprechen in sich, das heute mit Blick auf die Klimakatastrophe transgenerational gedacht werden muss. Die Fragen, die sich daraus ergeben, sind aufgrund der Drastik der Lage und zunehmender Proteste für politische Maßnahmen unbedingt notwendig: Welche gesellschaftliche Rolle können/sollen Kunstinstitutionen spielen? Was muss geschehen, damit die Worte “ökologisch”, “nachhaltig” und "klimagerecht" nicht nur zur eigenen Beruhigung herhalten?

16 Uhr Care & Urbane Praxis im Regenwasserrückhaltebecken mit Jöran Mandik & Sarah Bovelett (Floating University Berlin)

Seit 2018 organisiert der Floating e.V. im Regenwasserrückhaltebecken des ehemaligen Tempelhofer Flughafens in Berlin ein Lern- und Kulturprogramm mit diversen Themen. Gleichzeitig verfolgt er die Mission diesen einzigartigen Ort zu öffnen, zu erhalten, zu pflegen und der Öffentlichkeit nicht-disziplinäre, radikale und gemeinschaftliche Programme anzubieten. Mit anderen Worten: Es ist ein Ort, an dem man lernen kann, sich zu engagieren, die Komplexität der Welt anzunehmen und sich in ihren Verstrickungen zurechtzufinden, sich andere Formen des Lebens vorzustellen und zu schaffen. Community und Care sind dabei ein ganz zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Wir laden euch ein mit uns über die Rolle von Community & Care für diese Art der Urbanen Praxis im Regenwasserrückhaltebecken nachzudenken.

18 Uhr Pink Show Trials mit Luce deLire

Wer hat Angst vor cancel culture ? Wir nicht ! Cancel culture ist ein Symptom der Ungerechtigkeit und nicht ihre Ursache. In Abwesenheit funktionaler Mittel der sozialen Aushandlung greifen wir auf öffentliche Erniedrigung zurück. "Pink Show Trials" dramatisieren die Problematiken progressiver Klimapolitiken im Angesicht sozialer Ungleichheit und internationaler Konflikte aus der Perspektive post-revolutionärer Gerechtigkeit. Die Revolution hat gesiegt. Jetzt grillen wir ihre Gegnerinnen.

Während den Veranstaltungen und am Ende des Tages stellen wir zu essen und zu trinken bereit und freuen uns über kleine Spenden.

24.6.23, 14:00, Gespräch

Block III

Kunstraum in der Katastrophe

14 Uhr Unterbrechung unterbrechen Gespräch mit Lucie Kolb

Wie können wir institutionelle Strukturen auf eine Weise herstellen, die nicht stört, was als Studium, als gemeinsame Tätigkeit schon vor sich geht? Diese Frage möchte ich im Kontext der Gründung eines neuen Atelierhauses in Basel besprechen.

16.00 Uhr Entüben im institutionellen Wirbelwind mit Annette Krauss

Entüben im institutionellen Wirbelwind - Wie können wir Prozesse des Entübens physisch, intellektuell und gemeinsam angehen? Wer ist das “wir”? Und was hat das mit einer Institution zu tun? Dies sind die Kernfragen von Annette Krauss' theoretischer wie praktischer Auseinandersetzung mit “unlearning” an den Schnittstellen von Kunst, (Bildungs-) Alltag und (institutionalisierten) Normalisierungsprozessen.

18 Uhr Gespräch mit members of cittipunkt

Cittipunkt e.V. ist ein unabhängiges Kulturzentrum in Berlin, Wedding. Es wird von einer wechselnden Gruppe von Künstlerinnen betrieben und wurde im Januar 2022 gegründet. Bisher fanden dort Veranstaltungen für unterschiedliche Publika statt, z. B. Kunstausstellungen, Vorträge, Zeitschriften- und Buchvorstellungen, Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und eine fortlaufende Radiosendung. CP ist auch ein Ort für gemeinsames Lernen (z. B. eine monatliche Lesegruppe) oder das Erledigen von lästigem Papierkram in Gesellschaft (z. B. bei einem monatlichen Steuerclub). Unvermeidlicherweise, aber auch gewollt ist CP ein eher brüchiges Gebilde, da seine Betreiberinnen unterschiedliche Ideen, Ziele, Überzeugungen, Geschmäcker, Hintergründe und Herangehensweisen pflegen. Daher ist CPs Programm und seine öffentliche Rolle in ständiger Verhandlung, kann inkohärent, widersprüchlich und im Fluss sein. Über diesen Fluss, seine Antriebe und Widerstände wollen wir gerne mit euch sprechen.

ab spätestens 22 Uhr Party im Kunstraum mit DJ krew-vl (doom is no excuse) und DJ Verlag (Berlin/Subaruland)

Während den Veranstaltungen und am Ende des Tages stellen wir zu essen und zu trinken bereit und freuen uns über kleine Spenden.

10.7.23 – 28.7.23, 12:00 - 17:00, Veranstaltung

Freiraum für Gedanken und Bauwerke #6

Diesen Sommer findet zum sechsten Mal der Freiraum für Gedanken und Bauwerke, die Bauzeit des Kunstverein Langenhagen, statt. Vom 10. bis zum 28. Juli können alle die Lust haben im Garten des Kunstvereins gemeinsam mit verschiedenen Künstler:innen bauen, nähen, fermentieren und mehr.

Auf der Wiese im Garten, zwischen schiefen Bäumen, kleinen Hügeln und schrägen Skulpturen, wollen wir drei Wochen lang ein großes Sommerfest vorbereiten. Was brauchen wir für das Fest? Eine Bühne? Eine große Tafel? Ein Festmahl? Feierliche Kleidung und Schmuck? Und was wollen wir feiern? Die Wärme der Sonne? Den Schatten der Bäume? Unsere seltsamen Ideen, oder die Dinge, die wir gebaut, genäht und zusammengebraut haben?

Der Freiraum für Gedanken und Bauwerke und Das Fest sind eine Zusammenarbeit von jungen Künstler:innen aus der Region Hannover, mit Leuten aus Langenhagen und Umgebung.

Gemeinsam könnt ihr drei Wochen lang an den Vorbereitungen für Das Fest mitwirken. Jede Woche hat dabei einen Schwerpunkt:

  • 10.-14. Juli von 12 bis 17 Uhr: In der ersten Woche werden Möbel zerlegt, gebaut und erfunden. Dabei können Tische, Stühle, Bühnenbilder und mehr entstehen. Mit Orpheo Winter und Charlotte Maria Kätzl.

  • 17.-21. Juli von 12 bis 17 Uhr: In der zweiten Woche werden Stoffe zu Kleidung, Kostümen, Fahnen und Tischdecken verarbeitet. Mit Agathe Borbe und Kira Wieckenberg.

  • 23.-28. Juli von 12 bis 17 Uhr: In der dritten Woche wird mit Essen und Getränken, Düften und Aromen experimentiert, fermentiert und gebraut. Mit Lucila Pacheco Dehne und Jan Neukirchen.

Am Samstag, den 29. Juli findet ab 15 Uhr das große Fest im Garten des Kunstvereins statt. Während des Festes können die im Freiraum entstandenen Dinge benutzt, bestaunt und gegessen werden. Außerdem wird es Musik von Bands und DJs geben.

Die Teilnahme am Freiraum für Gedanken und Bauwerke und am Fest sind kostenlos.

Material ist vor Ort vorhanden, kann aber auch aus eigenen Kellern, Garagen, Kleiderschränken und Vorratskammern mitgebracht werden.

Kommt gerne einfach vorbei oder meldet euch vorher an unter: mail@kunstverein-langenhagen.de Wir freuen uns auf euch!

Der Freiraum für Gedanken und Bauwerke wird freundlich von der VGH-Stiftung und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

29.7.23, 15:00, Veranstaltung

DAS FEST

Am Samstag, den 29. Juli findet ab 15 Uhr das große Fest im Garten des Kunstvereins statt. Während des Festes können die im Freiraum entstandenen Dinge benutzt, bestaunt und gegessen werden. Außerdem wird es Musik von Bands und DJs geben. Unter Anderem mit Bocu und DJ Homealone.

Das Fest wird freundlich von der VGH-Stiftung und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

12.8.23 – 7.10.23, Mobiler Kunstverein

Kosmische Brocken - Das Kino des mobilen Kunstvereins

»Kosmische Brocken« schauen aus verschiedenen Richtungen auf die Art und Weise, wie die Welt verstanden und gemacht wird - und wie sie werden könnte. Der Mobile Kunstverein zeigt an drei Terminen dokumentarische und fantastische Filme im Eichenpark in Langenhagen. Kosmische Brocken schlagen ein und rütteln am Verständnis der Welt. Wie verändern sich die Hunde auf den Straßen, wenn eine von ihnen entführt und ins All geschossen wird? Was könnte wohl passieren, wenn virtuelle Realitäten und Biohacking Teil unseres alltäglichen Lebens werden? Und wie können wir uns einen anderen Umgang miteinander, den Tieren und unserem Planeten eigentlich vorstellen - und sind wir bereit, diesen umzusetzen? Der Mobile Kunstverein hat keine Antworten, aber lädt zum Kino und Gespräch ein. Das ist doch schon ein Anfang.

Sonntag, 13. August, 18 - 21 h Space Dogs (FSK 12) russischer Originalton mit deutschen Untertiteln

Sonntag, 17. September, 20 - 23 h Donna Haraway - Story Telling For Earthly Survival (FSK 0) Originalton mit Untertiteln in englischer Sprache

Samstag, 07. Oktober, 20 - 23 h Überraschungsfilm Science Fiction / Body Horror (FSK 16) deutsche Synchronfassung, ohne Untertitel

Veranstaltungsort: Treffpunkt an allen drei Terminen ist die Kapelle im Eichenpark in der Stadtparkallee, 30853 Langenhagen. Bei schönem Wetter gehen wir gemeinsam von dort aus zum Ort der Filmvorführung. Bei schlechtem Wetter schauen wir den Film in der Kapelle. Kommt ihr etwas später, findet ihr den Weg zum Screening, indem ihr den Markierungen auf dem Boden und Hinweisschildern folgt!

Zu Beginn wird es eine kurze Einführung zum Film geben und im Anschluss laden wir euch zum Ausklang mit Getränken und Snacks ein.

Der Eintritt ist frei!

Informationen zur Zugänglichkeit: Die Räumlichkeiten der Kapelle im Eichenpark sind ebenerdig zu erreichen. Die Gehwege des Eichenparks sind ebenerdig zu erreichen. Eine barrierefreie Toilette befindet sich ca. 200 m (3 Gehminuten) von der Kapelle entfernt in dem Kioskgebäude des Eichenparks. Sitzgelegenheiten, Getränke und Essen stehen in begrenzter Menge zur Verfügung.

Das Projekt Kosmische Brocken wird organisiert von Lea Schürmann, Theresa Tolksdorf und Gregor Kieseritzky im Rahmen vom mobilen Kunstverein des Kunstverein Langenhagen.

Kosmische Brocken wird gefördert von der Bürgerstiftung Hannover, der Stiftung Kulturregion Hannover und dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.