einige Gegenwartstrümmer, Teil 3: GEWALT/KÖRPER, MÄNNLICHKEIT, ÜBERLEBEN, SEX, TOD
mit dem acid collège
Eröffnung / Ritual (Wintersonnenwende) / Trainingsbeginn / Fest
mit Ausstellung, Semi-Dark-Room, Trainingsraum, DJs (homealone, rohprokk & special guest) und Drinks
Mittwoch 21.12.22 20 Uhr
beginnend mit der Frage danach, welche und wieviel (männliche?) Gewalt in uns allen, in unseren Körpern steckt (und damit die alte Frage von: wieviel Faschist*in sind wir selbst? wieder aufnehmend) kamen wir zu anderen Fragen oder Themen, die damit verbunden sind:
wieviel und wenn ja welche Gewalt braucht es, um in diesen brutalen Verhältnissen überleben zu können? Wo ist/bleibt dabei die Lust (und der Humor) – oder zumindest die Fähigkeit dazu, Lust empfinden zu können? Welche Rolle spielt bei all dem, unser aller über all dem schwebende Tod? Und wie verbindet sich das alles mit dem was uns umgibt, dem Lauf der Dinge, dem Lauf des Kosmos?
diese großen Fragen, die schon in den Gegenwartstrümmern 1, 2 (und auch sonst überall) immer wieder archetypisch-tarotkartenhaft, in GROßBUCHSTABEN auf- und abgetaucht sind, wollen wir in Trümmerteil 3 gemeinsam mit euch zwei Monate lang auf die Art des acid collège angehen:
wir wollen zusammen sprechen, lesen, schreiben, tun, üben: ausgehend von Konkretem wie Abstraktem; das zusammenfließen lassen in Ver-suchen sich und uns zu bewegen, zusammen. ver-Suche nach lustvollen Formen des Handelns im hier & jetzt. Das absurde, das tragisch-komische, das lächerliche, das brutale, das dolle, das dumme, das schlaue integrieren ins alltägliche kleine Konkrete mit dem GROßEN verbundene. Die Verbindungen sinnlich-klarer kriegen, Bewusstsein, verstärkt; sich so auf eine Weise zur Welt, dem Menschlichen, Mehr-als-Menschlichen und Über-Menschlichen/Kosmischen, wie es sich uns zeigt ver-halten. Das tun, was voller und reicher Sinn ergibt tun, sinnlich Sinn, mehr-als-logisch - ohne deshalb den Kopf verlieren zu wollen. Bis in die Eingeweide, in den ganzen Körper bis in die Enden, ins Fleischliche, alles Alles zu (re)integrieren.
In diesem Kurs wird es vier Termine geben:
21.12.22, 20 Uhr Eröffnung eines Semi-Dark-(Ausstellungs- und Trainings)Rooms mit Ritual (Wintersonnenwende), Musik (DJ homealone & dj rohprokk plus special guest) und Getränken
25 & 26.1.23 ein zwei-tägiges ACID SURVIVAL-Training in und um diesen Raum
2.2.23, 19 Uhr ein Gespräch mit Tadzio Müller im Pi32
16.2.23, 18.30 Uhr ein Filmabend im Kino-im-Sprengel mit den Filmen FINITE A climate of change (2022) und United in Anger - A history of ACT UP (2012)
Wir freuen uns sehr, euch bald beim Training zu sehen !!
Öffnungszeiten über den Jahreswechsel
Der Kunstverein bleibt über den Jahreswechsel geschlossen. Die Ausstellung ist ab dem 7. Januar 2023 wieder Samstag, Sonntag und Mittwoch von 14 - 17 Uhr geöffnet.
ACID SURVIVAL Training mit Fokus auf Männlichkeit und Gewalt
ein 2-tägiges ACID SURVIVAL-Training am Mittwoch und Donnerstag 25. & 26.1.23 mit einem Fokus auf Gewalt und Männlichkeit
mit Ritual, Gesprächen, Körperübungen, Filmgucken, Versuchen in der Stadt und mehr
Trainingsraum
Die Fragen, die auf dem Tisch liegen und die wir während des Trainings angehen wollen sind: welche und wieviel (männliche?) Gewalt steckt in uns allen, in unseren Körpern? Wieviel und wenn ja welche Gewalt braucht es, um in diesen brutalen Verhältnissen überleben zu können? Wo ist/bleibt dabei die Lust (und der Humor) – oder zumindest die Fähigkeit dazu, Lust empfinden zu können? Welche Rolle spielt bei all dem unser über allem schwebende Tod? Und wie verbindet sich das alles mit dem was uns umgibt, dem Lauf der Dinge, dem Lauf des Kosmos?
Wir gehen dem nach durch zusammen sprechen, lesen, schreiben, tun, üben, ausgehend von Konkretem wie Abstraktem.
Das zusammenfließen lassen in Ver-suchen im Trainingsraum, in die Stadt, in der Stadt auf ungewohntere, geöffnetere, verbundene Weise bewegen, hingeben und verkörpern.
Das Absurde, das Tragisch-komische, das Lächerliche, das Brutale, das Dolle, das Dumme, das Schlaue spüren und Ausprobieren, konkret im Kleinen und das – immer wieder über die Einzelnen hinaus zusammen - mit dem GROßEN verbunden denken, verbinden.
Die vielen Verbindungen sinnlich-klarer kriegen, uns Bewusst-machen, verstärken; uns so auf eine Weise zur Welt, dem Menschlichen, Mehr-als-Menschlichen und Über-Menschlichen/Kosmischen ver-halten.
Probieren, was voller und reicher Sinn ergibt tun, sinnlich Sinn, mehr-als-logisch - ohne deshalb gleich den Kopf verlieren zu wollen. Bis in die Eingeweide, in den ganzen Körper bis in die Enden, ins Fleischliche, alles Alle das, was wir da machen, versuchen zu (re)integrieren, das wollen wir versuchen, trainieren.
Wir freuen uns sehr auf das Training !!
& bitten um das commitment, dass an beiden Tagen teilgenommen wird, damit eine Intensität möglich ist und ein gemeinsam-wo-hin-kommen. Anmeldungen bitte per mail@kunstverein-langenhagen.de
Gespräch mit Tadzio Müller im Pi32
ACHTUNG: Das Gespräch findet um 19 Uhr im Pi32 in der Hans-Böckler-Straße 32 in 30851 Langenhagen statt.
Im Rahmen von einige Gegenwartstrümer, Teil 3: GEWALT/KÖRPER, MÄNNLICHKEIT, ÜBERLEBEN, SEX, TOD lädt das acid collège Tadzio Müller zum Gespräch ins Pi32 in Langenhagen.
Im Gespräch mit Tadzio Müller wird es unter anderem um das Verhältnis zwischen Sexaktivismus und Klimaaktivismus, wie auch um das Verhältnis zwischen Sexarbeit und Klimaaktivismusarbeit gehen. Welche Rolle spielt in diesen Spannungsfeldern Gewalt, welche Männlichkeit? Wie auch beim Abschlussabend des "Gewalt/Körper..."-Kurses im Kino im Sprengel am 16.2., wird es immer wieder um Fragen nach einem anderen Umgang mit Energie, Kraft und Lust gehen. Sowohl in Bezug auf menschliche genauso wie mehr-als-menschliche Körper und andere Gefüge. Ein weiterer Ausgangspunkt wird die Frage nach Alternativen zum Aktivismus sein. Die Veranstaltung ist keine Podiumsdiskussion, sondern lädt, wie alle anderen Veranstaltungen des acid collège auch, zur aktiven Teilnahme und zum gemeinsamen Sprechen ein.
Tadzio Müller ist Aktivist, Mitbegründer der klimaaktivistischen Bewegung Ende Gelände und Sexarbeiter.
Filmscreening im Kino-im-Sprengel: United in Anger - a history of ACT UP und Finite: the climate of change
Das Double-Feature United in Anger: A History of ACT UP (2012), über die frühe Phase des aktivistischen Umgangs der Betroffenen mit der Aids-Epidemie, und Finite: the climate of change (2022) über den Widerstand in in Pont Valley (England) und dem Hambacher Forst gegen die Zerstörung der mehr-als-menschlichen Lebenswelt, bilden den Abschluss des zweimonatigen erweiterten ACID SURVIVAL Trainings des acid collège rund um GEWALT/KÖRPER und Männlichkeit im Kunstverein Langenhagen. Mit der Kombination der beiden Filme spürt das acid collège den Berührungspunkten von angegriffenen Körpern und angegriffener “Umwelt” nach und fragt sich und die Anwesenden nach einem lustvollen Umgang mit Beidem.
ACHTUNG: das Screening findet im Kino-im-Sprengel im Kilian-Müller-Weg 1, 30167 Hannover statt und kostet 5€ Eintritt.
United in Anger: A History of ACT UP ist eine Dokumentation von Jim Hubbard über die Gründung und Geschichte der AIDS-Aktivistengruppe ACT UP, die bis heute gegen die Epidemie und für die Eingliederung Betroffener in die Gesellschaft, kämpft.
Für seinen Debütfilm Finite: The Climate of Change, 99min, englisch mit deutschen Untertiteln, (2022) verbrachte der Klimaaktivist Rich Felgate eineinhalb Jahre in Protestcamps in Pont Valley (England) und dem Hambacher Forst, die sich beide in jüngerer Vergangenheit erfolgreich gegen den Kohletagebau gewehrt haben. Ihm gelingen fesselnde Einblicke in den David-und-Goliath-Kampf zwischen fossilen Brennstoffkonzernen, einfachen Bürgern und Aktivisten.
Führung und Finissageparty
Einige Gegenwartstrümmer, Teil 3: GEWALT/KÖRPER, MÄNNLICHKEIT, ÜBERLEBEN, SEX, TOD
Führung durch die Ausstellung / den Trainingsraum / den Semi-Dark-Room / den Leseraum mit dem acid collège. Dabei wird auch letztmalig auf die Reihe einige Gegenwartstrümmer Teil 1 - 3 geblickt.
Ab 20 Uhr findet dann als erweitertes Abschlusstraining eine Finissage / ACID Party mit Musik von dj homealone und friends statt. Come in your finest ACID dresses - als wär's das letzte Mal !!
Am Samstag und Sonntag ist die Ausstellung jeweils noch von 14 - 17 Uhr zu besuchen.
Ich würde auch so gerne an der Entstehung all dieser neuen Mythen mitwirken
Ausstellung mit Maje Mellin und Alessandro Pignocchi
Alessandro Pignocchi
Maje Mellin, Manifests for Future Beings, 2021 (Foto: Volker Crone)
Eröffnung Dienstag, 21. März 2023, 19 Uhr
Der Titel dieser Ausstellung ist einem Comic von Alessandro Pignocchi entlehnt. Darin telefoniert Angela Merkel mit Emmanuel Macron und spricht davon, dass sie keine Lust mehr hat, Kanzlerin zu sein und stattdessen lieber im Wald leben und an der Erfindung einer neuen Lebensweise mitarbeiten würde.
Es stimmt wohl, dass wir alle Masken tragen, auch tragen müssen. Das Entscheidende dabei ist wohl, nicht zu einer Maske zu werden. In 'Ein Appartment auf dem Uranus' von Paul B. Preciado haben wir neulich gelesen: 'Die Menschen, maskierte Inkarnationen des Waldes, werden die Maske des Menschlichen abnehmen und sich wieder mit dem Wissen der Bienen maskieren müssen. Die Veränderung ist so tiefgreifend, dass man sie für unmöglich halten möchte. So tiefgreifend, dass man sagt, sie sei unvorstellbar. Aber das Unmögliche ist im Kommen. Und das Unvorstellbare steht an.' Nicht nur dafür bräuchte es neue Mythen.
Maje Mellin zeigt im Kunstverein Langenhagen eine Installation mit dem Titel 'Manifests for Future Beings' und Alessandro Pignocchi eine Auswahl seiner Comic-strips, die eine 'Cosmologie du futur' ankündigen. In beidem geht es um Mythen. Vergangene und zukünftige. Aber natürlich auch um ganz viel anderes.
Am 25. April sprechen wir außerdem mit Maje über ihren Versuch, einen anderen Umgang mit Fu, ihrem Pferd zu üben. Und zur Finissage am 21. Mai wird das in Zusammenarbeit mit Gold Press Bremen produzierte Buch 'Kleiner Auszug aus der wilden Ökologie' mit Alessandros erstmals ins Deutsche übersetzten Comics erscheinen.
Gespräch mit Maje Mellin zu einem anderen Umgang mit Fu (ihrem Pferd)
Finissage und Release
des zur Ausstellung erscheinenden Buches mit Alessandro Pignocchis erstmals ins Deutsche übersetzten Comics, mit Kaffee und Kuchen.
arbeitstitel: kunstraum in der katstrophe
Vorträge, Interaktionen, Auseinandersetzungen an drei Samstagen (10., 17, 24.06.23)
Die uns umgebenden Umwelten sind unübersehbar in krisenvolle, wenn nicht katastrophische Zustände geraten. Genauer gesagt: von menschlicher Aktivität in krisenvolle und katastrophische Zustände gebracht worden. Welche Rolle spielten und spielen Kunsträume dabei? Und wie funktonieren sie in diesen Verhältnissen, als Orte der Auseinandersetzung und der kulturellen Produktion? Bei diesen Fragen geht es uns eher nicht um pragmatische Lösungen, mittels derer wir mit den sehr wahrscheinlich noch schwieriger werdenden Verhältnissen effektiver (disziplinierter, optimierter, kärger) umgehen können, so dass es sie noch ein wenig länger ertragen, sich noch ein wenig länger in ihnen überleben ließe. Vielmehr würden wir uns gerne mit grundlegenden Umorientierungen, anderen Zielen, anderen Modi, vielleicht sogar Auswegen beschäftigen.
An drei Samstagen im Juni wollen wir uns im Kuntsverein mittels Vorträgen, Diskussionen, Performances und Filmen diesen Themen zu nähern versuchen. Dabei soll es unter anderem um Arbeits- und Produktionsbedingungen im Kunstfeld, um administrative Zwänge und Anforderungen, um gegenseitige Care und Aufmerksamkeit, um andere Formen des Lernens und Produzierens, um Nachhaltigkeit, um unser Verhältnis zu unserer Umgebung und dem Planeten, um Müll, um mögliche Zukünfte und um noch viel mehr gehen.